chronik

...die Zeit der Gründung...

"... es waren die Ehrgeizigen, die Fleißigen, die die Notwendigkeit einer Vermarktungsorganisation erkannten..."

Schon vor dem offiziellen Gründungsjahr formierten sich Grinschgl, Bayer, Allesch, Chibidziura, Kürzel, Gschwind, Oswald, Hieger, Bauer und Painer zu einem Vermarktungsverein für steirisches Beerenobst. Doch den damaligen Verantwortungsträgern wurde nach zwei Jahren bereits bewusst, dass aus rechtlichen und organisatorischen Gründen mit dem noch jungen Verein das Auslangen nicht zu finden ist. Schließlich wurde dieser Verein in die jetzige Genossenschaft übergeführt. Am 4. Mai 1962 war es so weit, der Eintrag ins Firmenbuch und somit die erste schriftliche Dokumentation der Steirischen Beerenobstgenossenschaft als registrierte Genossenschaft wurde zum historischen Ereignis.Die Folgejahre waren gekennzeichnet durch Aufbau und Wachstum. Die Fruchtsaftindustrie entwickelte sich und der Bedarf an Beerenfrüchten aus der Steiermark stieg.Noch waren sich die Gründerväter sicher nicht bewusst, dass sie den Grundstein zur damaligen größten Beerenobstvermarktungsorganisation gelegt hatten, die später über 4 Mio kg Johannisbeeren und jetzt fast 10 Mio kg Holunder vermarkten sollte.

Erster Ertrag - 4. Mai 1962

Genossenschaftsfunktionäre 1978

Alesch, Kürzl, Grinschgl, Bayer, Chibidziura

...die Zeit der Genossenschaft...

"... es sind/ waren die Treuen, die Solidarischen, die den Erfolg der Genossenschaft ermöglichen und garantieren..."

Durch den Anbau und der laufenden Ausweitung der Flächen von Schwarzen und Roten Johannisbeeren breitete sich auch das Tätigkeitsgebiet der STBOG ausgehend von der Weststeiermark über die Süd- bis zur Oststeiermark weiter aus. Die Mitgliederzahl wuchs rapide, sodass in Spitzenzeiten über 1.600 Mitglieder der STBOG angehörten. Die Häufigkeit des Obmann-Wechsel hingegen erwies sich als eher bescheiden. So stand der Gründungsobmann Ignaz Grinschgl 35 Jahr, sein Nachfolger Josef Zmugg 10, und dessen Nachfolger Johannes Jöbstl bislang 5 Jahre der Genossenschaft vor. Den Ersten Aufsichtsrat leitete Franz Kraus, nachfolgend Hans Lichtenegger, Roman Koinegg sowie Herbert Christandl. Aktuell ist August Friedheim als Vorsitzender des Aufsichtsrates tätig. Mit der Entwicklung des Holunderanbaues weitete sich die STBOG über Tattendorf (NÖ) bis hin zu Wallern im Seewinkel aus. Derzeit wird an 20 Orten Beerenobst übernommen. Mit einigen wenigen Ausnahmen erstreckt sich das Anbaugebiet der Beerenobstgenossenschaft über 250 Kilometer von Eibiswald bis zum Seewinkel.

Mitglieder bei der Johannisbeerübernahme

50 Jahre Beerenobst am 4.Mai 2012

Generalversammlung 2010

... die Zeit der Johannisbeere...

"... es war die Frucht, die die Saftindustrie braucht und den Bäuerinnen und Bauern sicheres Einkommen schafft... "

"So manch ein Rohbau wurde in den 80ern von 10.000 kg zu Rekord-Auszahlungspreisen von 25 ÖS durch den Ribiselanbau finanziert", erinnern sich noch viele Altbauern zurück. Die Schwarze und Rote Ribisel waren die Hauptfrüchte der STBOG. Bei Rekordernten wurden über 4,2 Mio kg Erntegut eingefahren und meist frisch in ganz Europa vermarktet. Häufig wird gerne das Rekordjahr 1978 erwähnt indem europaweite Frostschäden die Nachfrage in die Höhe schnellen ließen. Die steirischen Anlagen blieben beinahe gänzlich von der Frostgefahr verschont, wobei zu Rekordpreisen auch eine Rekordernte verkauft werden konnte. Die Verladekapazität eines Tages stellte damals mit 16 Lkw-Ladungen einen internationalen Höhepunkt dar.Doch durch die Mechanisierung der Ernteverfahren, die Ausweitung der Anbauflächen in Osteuropa und letztendlich der Atomkatastrophe in Tschernobyl 1986 welche zum Ernteverbot in Österreich führte, verlor der konventionelle Johannisbeeranbau in der Steiermark an Bedeutung. Lediglich im Bio-Bereich finden wir derzeit die Ribisel noch als hochwertige Frucht im Leistungsprogramm der Genossenschaft.

Die ersten Erntesteigen.

Der STBOG Truck.

Qualität wurde stets groß geschrieben.

...die Zeit des Holunders...

"... es war die Farbe, die unsere Partner und Kunden im Holunder fanden und zur Perfektion veredeln..."

Die ersten Holunderanbau-Versuche trugen bereits 1978 Früchte. Die Sorte Haschberg wurde an der Forschungsanstalt Klosterneuburg selektiert und ist bis heute die meistverbreitete Hauptsorte im Kulturholunderanbau. Spezialisten aus der Lebensmittelbranche wurden auf den Holunder aufmerksam und erkannten bald den hohen Farbgehalt bei gleichzeitigem niedrigem Fruchtsäureniveau und wussten das für sich zu nutzen. Die stetig positive Entwicklung am Holundermarkt kompensierte den Verfall der Schwarzen Johannisbeere gänzlich. Die Flächen und Erntemengen wurden ständig weiter ausgebaut. So konnte im Jahr 2011 eine Rekordernte von 8,8 Mio kg auf derzeit 1.400 ha. Kulturholunder-Fläche verzeichnet werden. Davon wird ca. 5% in biologischer Wirtschaftsweise vorwiegend in Niederösterreich und Burgenland produziert.Das steirische Klima, der Boden, aber vor allem der Fleiß unserer 550 Produzenten lies den Steirischen Edelholunder nach dem Apfel zur zweitwichtigsten Exportfrucht anwachsen. Doch nicht nur die Beere, auch die Holunderblüte gewinnt in letzter Zeit an Bedeutung am Markt.

Reifer, gesunder Holunder in der Erntekiste

Die Beerenobststeige als Teil des Konzeptes.

Holunder im Tiefkühllager.

...die Zeit der Investitionen...

"... es war die Notwendigkeit, um die Früchte zu verarbeiten, zu lagern, um somit beste Qualität liefern zu können..."

Ernteorganisation verlangt nach Erntelogistik - Erntelogistik verlangt nach Investitionen - Investitionen verlangen nach mutigen, innovativen und risikobereiten Menschen. Diese Menschen fanden sich in der Steirischen Beerenobst-genossenschaft, wobei ständig in Erntesteigen, Übernahmehallen, Lkw-Fuhrparke und Verarbeitungslösungen investiert wurde. Auch der Holunderanbau forderte die Erntelogistik aufs Neue heraus. Bald wurden die Notwendigkeit eines Tiefkühlhauses als Holunderlagerstätte sowie eine automatische Entrebelanlage zur Steigenentleerung und Erstverarbeitung klar. So wurde 1994 in Partnerschaft mit der Familie Philipp die Beerenfrost Kühlhaus GmbH am Standort Lieboch gegründet. Mittlerweile hat sich dieses Kühlhaus in der derzeit vierten Baustufe zu einem der leistungsfähigsten Tiefkühlhäuser Europas etabliert. Nirgendwo sonst können Tagesernten von bis zu 1.000 Tonnen (ca 50 Lkw-Ladungen) kühltechnisch verarbeitet und eingelagert werden.Die STBOG verfügt derzeit über 650.000 Erntesteigen, fünf Eigenlager und hält 25% strategischen Anteil an der Beerenfrost Kühlhaus GmbH.

Lagerhaus Nestelbach-Ilz.

Das Betriebsgelände der Beerenfrost

Lagerhaus Eibiswald. Das älteste Objekt der STBOG

...die Zeit der Innovationen...

"... es waren und sind die klugen Köpfe, die die Genossenschaft gestalten und fit für die Zukunft machen..."

Damit sind wohl all jene gemeint, die durch ihre Anstrengung und ihren persönlichen Einsatz zum Erfolg der gesamten Genossenschaft beitragen. Hier gibt es unzählige Beispiele: Sei es in den vielen Arbeitskreisen, die die Vorstandsbeschlüsse vorbereiten, sei es der Aufsichtsrat, der durch seine Tätigkeit als Kontrollorgan fungiert, die Mitarbeiter, die für die Umsetzung verantwortlich sind, aber vor allem auch alle innovativen Holunder- und Johannisbeerbauern, die durch ihre Erfahrung und ihr Tun deren Berufskollegen unterstützen und immer wieder Neuerungen in die Gemeinschaft einbringen.Aber auch externe Institutionen tragen zum Erfolg bei. Die Landwirtschaftskammer, die Fachberatungen hinsichtlich Produktion durchführt, viele Forschungspartner (HBLA Klosterneuburg, TU Graz, Haidegg etc.), die immer wieder interessante Forschungsprojekte in Zusammenarbeit mit der STBOG ausarbeiten, alle Partner und Kunden der Genossenschaft, die die Produktentwicklung vorantreiben, aber auch alle Interessensvertretungen und Verbände die der STBOG gut gesinnt sind. An dieser Stelle ein herzlicher Dank!

 

Spatenstich zur neuen Lagerhalle

Der Messeauftritt auf der Biofach.

Die Funktionäre der STBOG auf Exkursion